Chaco Canyon
Achtung, unten folgen die Bilder!!
Wie war es möglich, dass Menschen eine "Stadt", bzw. eine große Siedlung in einem trockenen Wüsten-Canyon gründen konnten?
Heute bietet der Canyon wenig: heiße, trockene Sommer, kalte Winter, eine kurze Wachstumsperiode, kein Bau- bzw. Brennholz, keine Fließgewässer, die Trinkwasser liefern könnnten oder auch Wasser zur Bewässerung der Felder.
Sah so der Canyon im 10. und 11. Jahrhundert aus? Größtenteils ja, es war also kein besonders angenehmer Ort um eine so große Siedlung anzulegen.
Aber Menschen gingen das Wagnis ein, wie wir heute wissen und sehen können. Man hat Reste von Bewässerungsanlagen, Kanälen und Dämmen, Feldbegrenzungen, Nahrungsreste, auch tierische, in großen Mengen gefunden.
Die Bewässerungstechnik war sehr hoch entwickelt. Sie haben es verstanden, das Wenige an Wasser zu speichern, verlustfrei zu transportieren und sinnvoll auf den Feldern den Pflanzen zuzuteilen.
Zeichnung von R. Gwinn Vivian
Das Holz kam von weit her, von den Ostabhängen der Chuska Mountains im Nordwesten Neu Mexikos. Man weiß dies aufgrund von dendrologischen Untersuchungen. Es handelt sich dabei um ca 200.000 Stämme der Ponderosa Pine, einer Kiefer. Sie haben die großen Stämme - Bauholz - aus den weit entfernten Bergwäldern ohne Rad und Wagen herbeigeschleppt.
Woher weiß man so viel über das damalige Klima?
Nun, Beutelratten haben ihre Nester unter den Klippenüberhängen angelegt. Sie verbauten so ziemlich alles an Material aus der unmitelbaren Umgebung. Das machen sie heute noch genauso wie damals. Das Alter dieser Nester kann man mit der Radiokarbonmethode recht genau bestimmen, das Pfanzenmaterial kann analysiert werden. Aus ihm lassen sich zuverlässig Daten über das jeweilige Klima ablesen.
Wovon haben sich die Menschen ernährt?
Sie aßen das Fleisch von kleinen Nagetieren, z.B. Präriehunde, Kaninchen, aber auch größere Tiere wie Pronghorn (Gabel Antilopen) und Hirsche. Vögel spielten so gut wie keine Rolle.
Mais, Bohnen und Melonen war ihre Hauptnahrung. Daneben spielten aber auch Wildpflanzen eine Rolle.
Das Brennholz kam zunächst aus der Umgebung - Büsche, u. a. Wachholder, etwas Kiefer. Als dieses Holz weitgehend verschwunden war, musste man es aus größeren Entfernungen holen. Dies galt immer für das Bauholz. Es handelt sich um Balken aus Fichten-, Tannen- und Kiefernholz.